Es waren eigentlich gleich zwei alte weisse Männer, die sich da am Dienstagabend im Einstein 28 auf der Bühne gegenüber saßen:
Einmal Christian Ude, unser aller Alt-OB (SPD) und Gastgeber, der wöchentlich zum Polit-Talk an der Volkshochschule lädt und rein biologisch diese Kriterien erfüllt (zum inhaltlichen kommen wir gleich).
Zu seiner Linken die Schriftstellerin und Philosophin Thea Dorn, die mit ihrem neusten Buch „deutsch, nicht dumpf“ (Knaus 2018) den „aufgeklärten Patrioten“ (was auch immer das sein mag, vielleicht finden wir es noch raus) einen Leitfaden in Sachen Patriotismus und Heimatliebe an die Hand geben möchte.
Dorn passt mit ihren Thesen und Vorschlägen gut ins Schema „alter weisser Mann“, sind sie doch vor allem Ausdruck einer Sorge um aktuelle gesellschaftliche Veränderungen: Sie diagnostiziert eine „Krise des Wir“ und wünscht sich einen „Rahmen, in dem ich als Mensch noch Mensch sein kann.“
Alles ändert sich und alles ist schlimm, schlimm, schlimm.
Es beginnt ein rund zweistündiges und ziemlich einstimmiges Klagelied, von dem man einige Strophen schon längst in- und auswendig kennt:
Beitragsbild: © MVHS/Alescha Birkenholz