Das sorgt gerade über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus für Schlagzeilen: Matthias Lilienthal, seit 2015 Intendant der Kammerspiele, wird das Theater zum Ende seiner Vertragslaufzeit im Sommer 2020 verlassen. Der Grund ist bei der CSU-Stadtratsfraktion zu finden – weil diese voreilig beschlossen hat, eine Verlängerung seines Vertrags nicht zu unterstützen. Somit vermisst der Intendant die nötige Rückendeckung und will die Kammerspiele verlassen.
Wo ist das Problem wirklich?
Die CSU kritisiert vordergründig die zu geringe Auslastung des Theaters von 63 Prozent und beklagt eine „Abo-Misere“. Diese Kritik ist zwar rein zahlenbasiert berechtigt, ignoriert aber einige Umstände. Zum Beispiel, dass die meisten Theater nach einem Intendanz- und Kurswechsel erstmal einige Jahre brauchen, um ihr (neues) Publikum zu finden. Und: An den Kammerspielen hat sich das Publikum tatsächlich verjüngt (was ja an sich schon eine Leistung ist). Dennoch ist es so: es kamen weniger Zuschauer.
Beitragsbild © Tien Nguyen The